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Blogger: Gut oder böse?
Ein - nicht kleiner - Teil der Weblog-Szene arrangiert sich mit einer wachsenden Zahl kommerzieller Anbieter sowohl der Blogsoftware als auch des benötigten Webspaces sowie weiterer Anbieter geeigneter Zubehördienste.
Es geht nicht mehr um ein "Aufbauen von unten", wie es das "Webben" war, sondern um ein Inanspruchnehmen und Auffüllen vorgefertigter Spielzonen.
Schreibt woerter: 2005/05 und bezieht sich auf eine dort verlinkte Diskussion im Heise-Forum zu einem meiner Artikel und auf das 'Cockpit'.
Ein paar Beobachtungen dazu:
# Die 'vorgefertigten Spielzeuge' gab es schon immer. ich kenn zumindest keinen, der ein E-Mail-Programm oder einen Browser geschrieben hätte, persönlich.
# Die 'vorgefertigten Spielzeuge' sind nahezu immer 'User-Entwicklungen', die dann einen Qualitätsschub bekommen, wenn sie 'fremdes Geld' bekommen. Merke: Auch Pizza kostet Geld.
# Nicht nur Programme sind wertvoll, die Inhalte, die man mit ihnen erstellt, sind es auch. Das ist auch 'Arbeit für das Netz'. Blogger programmieren nicht (manche tun es), sie lesen und schreiben.
# Natürlich ist es ein gewisses Risiko z.B. bei twoday.net zu bloggen oder bei blogger.com statt auf der eigenen Homepage. Aber auch auf der eigenen Homepage sind mir zwei Blogs (These: durch Spammerangriffe) abgeraucht. Ich konnte sie retten. Aber ich will publizieren und nicht Software pflegen; andere pflegen lieber Software. Jeder wird auf seine Weise selig.
# Verdient wird oft eben nicht mit den Gratis-Diensten sondern damit, das dort erworbene Know-How an Firmen zu verkaufen. (Kann mal bitte einer LINUX buchstabieren?) -- So sehen übrigens auch die Geschäftsmodelle für Blogger aus. Nicht wie "Micropatrons" (ohne Link ;) ) oder so.
# Als mit der erste Mensch von privaten Internetzugängen erzählte, hätte ich dafür ein Ferngespräch von Konstanz nach Ulm machen müssen. Hab ich halt via Modem an der Uni "weitergenetzt" (Web war da noch kaum in.) Auch damals wurden die Unimitarbeiter bezahlt und die Leitungen.
# Das Netz war nie 'umsonst' (und wird es nie sein). Die ersten, die Infos reingestellt haben waren von Unis alimentiert, oder waren Beamte (Lehrer) oder Studis mit Nebenjobs oder mit Papas Scheck. Die Freizeit auch von Netizens war immer schon endlich. Manche haben ihr Hobby und ihre Überzeugung zum Beruf gemacht. Zuerst die Hardware- und Softwareleute, dann die Texteschreiber und Bildermacher. Bei den Bloggern zeichnet sich Ähnliches ab. Manche bauen sich ihr System selbst, irgendwann geben sie es "Open Source" raus oder verlangen ein paar Euro. Auch weil sie und ihre Familie essen müssen; man bliebt nämlich nicht 20. (surprise!)
# 'Gratis' haben auch mal die Schriftsteller gearbeitet, ganz früher, als Literatur vor allem Selbstverständigung des Bürgertums war. (Vorbürgerliche Schriftsteller wie Walther von der Vogelweide hatten Mäzene.) Später dann wurde Schreiben zum Beruf. Netizens leisten diese Selbstverständigung für das Informationszeitalter, seien Sie Programmierer, Bildermacher oder Schreiber. Wenn 'die Wirtschaft' sie dafür bezahlt, dann teilweise als Bestätigung dafür, dass sie wünschenswerte, sinnvolle und erfolgreiche Arbeit tun.
# Schwarzweißdenken ist auch im binären Raum zu platt.
# Nochwas?
Tja, Kommentare gehen beim Gesprächspartner (der ja praktisch bei Blogspot (= Google) bloggt und dem an sich die Kritik am Bloggen auf fremden Servern schlecht zusteht ;) ) nicht und Trackbacks auch nicht, aber er/sie(?) liest ja hier mit, denke ich.
Es geht nicht mehr um ein "Aufbauen von unten", wie es das "Webben" war, sondern um ein Inanspruchnehmen und Auffüllen vorgefertigter Spielzonen.
Schreibt woerter: 2005/05 und bezieht sich auf eine dort verlinkte Diskussion im Heise-Forum zu einem meiner Artikel und auf das 'Cockpit'.
Ein paar Beobachtungen dazu:
# Die 'vorgefertigten Spielzeuge' gab es schon immer. ich kenn zumindest keinen, der ein E-Mail-Programm oder einen Browser geschrieben hätte, persönlich.
# Die 'vorgefertigten Spielzeuge' sind nahezu immer 'User-Entwicklungen', die dann einen Qualitätsschub bekommen, wenn sie 'fremdes Geld' bekommen. Merke: Auch Pizza kostet Geld.
# Nicht nur Programme sind wertvoll, die Inhalte, die man mit ihnen erstellt, sind es auch. Das ist auch 'Arbeit für das Netz'. Blogger programmieren nicht (manche tun es), sie lesen und schreiben.
# Natürlich ist es ein gewisses Risiko z.B. bei twoday.net zu bloggen oder bei blogger.com statt auf der eigenen Homepage. Aber auch auf der eigenen Homepage sind mir zwei Blogs (These: durch Spammerangriffe) abgeraucht. Ich konnte sie retten. Aber ich will publizieren und nicht Software pflegen; andere pflegen lieber Software. Jeder wird auf seine Weise selig.
# Verdient wird oft eben nicht mit den Gratis-Diensten sondern damit, das dort erworbene Know-How an Firmen zu verkaufen. (Kann mal bitte einer LINUX buchstabieren?) -- So sehen übrigens auch die Geschäftsmodelle für Blogger aus. Nicht wie "Micropatrons" (ohne Link ;) ) oder so.
# Als mit der erste Mensch von privaten Internetzugängen erzählte, hätte ich dafür ein Ferngespräch von Konstanz nach Ulm machen müssen. Hab ich halt via Modem an der Uni "weitergenetzt" (Web war da noch kaum in.) Auch damals wurden die Unimitarbeiter bezahlt und die Leitungen.
# Das Netz war nie 'umsonst' (und wird es nie sein). Die ersten, die Infos reingestellt haben waren von Unis alimentiert, oder waren Beamte (Lehrer) oder Studis mit Nebenjobs oder mit Papas Scheck. Die Freizeit auch von Netizens war immer schon endlich. Manche haben ihr Hobby und ihre Überzeugung zum Beruf gemacht. Zuerst die Hardware- und Softwareleute, dann die Texteschreiber und Bildermacher. Bei den Bloggern zeichnet sich Ähnliches ab. Manche bauen sich ihr System selbst, irgendwann geben sie es "Open Source" raus oder verlangen ein paar Euro. Auch weil sie und ihre Familie essen müssen; man bliebt nämlich nicht 20. (surprise!)
# 'Gratis' haben auch mal die Schriftsteller gearbeitet, ganz früher, als Literatur vor allem Selbstverständigung des Bürgertums war. (Vorbürgerliche Schriftsteller wie Walther von der Vogelweide hatten Mäzene.) Später dann wurde Schreiben zum Beruf. Netizens leisten diese Selbstverständigung für das Informationszeitalter, seien Sie Programmierer, Bildermacher oder Schreiber. Wenn 'die Wirtschaft' sie dafür bezahlt, dann teilweise als Bestätigung dafür, dass sie wünschenswerte, sinnvolle und erfolgreiche Arbeit tun.
# Schwarzweißdenken ist auch im binären Raum zu platt.
# Nochwas?
Tja, Kommentare gehen beim Gesprächspartner (der ja praktisch bei Blogspot (= Google) bloggt und dem an sich die Kritik am Bloggen auf fremden Servern schlecht zusteht ;) ) nicht und Trackbacks auch nicht, aber er/sie(?) liest ja hier mit, denke ich.
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