blogs
Blogs und Quali III
(grade als kommentar bei sehpferd, aber auch noch mal hier)
Sehpferd: "Menschen sind neugierig: Deswegen kaufen sie sich Zeitungen und Zeitschriften – und deswegen lesen sie Blogs. Auf Dauer bleibt kein Blog bestehen, der nicht mindestens attraktiv und gut geschrieben ist."
neugierig = prodesse und gut geschrieben = delectare.
Danke, dass Du mir recht gibst ;)
Ich mach mal n Beispiel. Ich wohn 'aufm Land': 15-35 Bahnminuten zwar nur von Stuttgart entfernt, aber eben 'dahin, wo sich kein Städter hinbewegt'. Selbst in den 'Treffs Gleichgesinnter', die ich organsisiere, bewegt sich der Diskurs nicht _immer_ auf einem Niveau, bei dem ich noch was lerne. Bei Treffs in Stuttgart ist das nur marginal besser. Und zum Nichtmehrlernen bin ich zu jung. Soviel zu "Cafe und Dorflinde", bei denen nach deiner Ansicht Komunikation stattfindet. Da ist tote Hose. Der Salon ist ausgestorben.
Insofern kann ich, klar, in Mailinglisten und im Usenet und eventuell gar in Webforen etc. der Diskussion frönen und schlauer werden.
Oder eben mit Blogs. Dort kann ich Texte von Leuten konzentrierter lesen als in irgendwo anders (im Netz).
Du schreibst: "Der Vorteil des neuen Mediums besteht gegenwärtig hauptsächlich darin, dass ich von den Menschen vor Ort ihre persönliche Sichtweise des Lebens erfahren kann." Hm? Wie? Pls explain.
Zudem wollte ich nicht 'genauer wissen' was Röll gemeint hat. Du hattest gesagt Du habest es nicht verstanden, ich hab es erkärt und versucht aus Röll+Alphonso rauszukitzeln, was mit 'Qualität' gemeint ist, und auf welche 'Kommunikationsart' sich Blogs stützen (auf die der Beziehungsebene, das immerhin sagst auch du in anderen Worten, danke).
Sehpferd: "Das gängige, zeitgemäße Geschwätz von 'sozialen Netzen' und dergleiche (sic!) mehr, die aus Blogs entstehen, kommt jedes Mal neu auf, wenn es ein neues Medium oder eine neue soziale Idee gibt."
Aha? War das so beim Roman, beim Theater, beim Rundfunk, beim Kino, beim TV? -- Wenn wir mal Brechts Radiotherie beiseite lassen. er erhoffte vom Radio das, was jetzt mit weblogs passiert: Jeder (der will) ein Sender.
Ich hab mal ne ganze Weile Irak-Weblogs gelesen, auch als es nicht mehr so "in" war. Von Irakern, von Soldaten, von Exilirakern, von Ägyptern. Das ist schon anders als Zeitungslesen. GANZ anders.
Das Internet ist eben nicht 'wirklich' ein technisches Medium sondern primär ein soziales. Und darum funktionieren jene 'Netzdienste' mit am besten, die das in den Blick nehmen. Und Blogs sind eben 'pragmatisch-sozial-beziehungsbezogen'. (beziehungsbezogen ist lustich, heisst aber eben: pragmatisch)
Ich hab mich heute gefragt, wieso http://www.sickgirl.de/ (auf das mich Don Alphonso brachte) 500 Besucher am Tag hat. Kennt die soviele Leute? Schreibt sie über Dinge, die so viele interessieren? Oder ist das Voyeurismus? Oder was. Weisst du es?
Warum das mit den sozialen Netzen gescheitert ist, bleibt mir im Bezug auf Blogs unklar. Soziales (Kommunkations)Netz heisst ja nichts anderes: Menge von Leuten, die miteinander (regelmäßig) reden. (also: Lesen, Kommentieren, Linken, Trackbacken). Was ist also das Problem? Und 99,99% der Blogger denke ich tun das nicht um reich und berühmt zu werden.
Wenn Blogger nur eins gemeinsam haben, dann ist es, dass Sie das Publizieren im Netz nicht den 'großen Medien' überlassen wollen. Und das ist auch gut so.
Sehpferd: "Menschen sind neugierig: Deswegen kaufen sie sich Zeitungen und Zeitschriften – und deswegen lesen sie Blogs. Auf Dauer bleibt kein Blog bestehen, der nicht mindestens attraktiv und gut geschrieben ist."
neugierig = prodesse und gut geschrieben = delectare.
Danke, dass Du mir recht gibst ;)
Ich mach mal n Beispiel. Ich wohn 'aufm Land': 15-35 Bahnminuten zwar nur von Stuttgart entfernt, aber eben 'dahin, wo sich kein Städter hinbewegt'. Selbst in den 'Treffs Gleichgesinnter', die ich organsisiere, bewegt sich der Diskurs nicht _immer_ auf einem Niveau, bei dem ich noch was lerne. Bei Treffs in Stuttgart ist das nur marginal besser. Und zum Nichtmehrlernen bin ich zu jung. Soviel zu "Cafe und Dorflinde", bei denen nach deiner Ansicht Komunikation stattfindet. Da ist tote Hose. Der Salon ist ausgestorben.
Insofern kann ich, klar, in Mailinglisten und im Usenet und eventuell gar in Webforen etc. der Diskussion frönen und schlauer werden.
Oder eben mit Blogs. Dort kann ich Texte von Leuten konzentrierter lesen als in irgendwo anders (im Netz).
Du schreibst: "Der Vorteil des neuen Mediums besteht gegenwärtig hauptsächlich darin, dass ich von den Menschen vor Ort ihre persönliche Sichtweise des Lebens erfahren kann." Hm? Wie? Pls explain.
Zudem wollte ich nicht 'genauer wissen' was Röll gemeint hat. Du hattest gesagt Du habest es nicht verstanden, ich hab es erkärt und versucht aus Röll+Alphonso rauszukitzeln, was mit 'Qualität' gemeint ist, und auf welche 'Kommunikationsart' sich Blogs stützen (auf die der Beziehungsebene, das immerhin sagst auch du in anderen Worten, danke).
Sehpferd: "Das gängige, zeitgemäße Geschwätz von 'sozialen Netzen' und dergleiche (sic!) mehr, die aus Blogs entstehen, kommt jedes Mal neu auf, wenn es ein neues Medium oder eine neue soziale Idee gibt."
Aha? War das so beim Roman, beim Theater, beim Rundfunk, beim Kino, beim TV? -- Wenn wir mal Brechts Radiotherie beiseite lassen. er erhoffte vom Radio das, was jetzt mit weblogs passiert: Jeder (der will) ein Sender.
Ich hab mal ne ganze Weile Irak-Weblogs gelesen, auch als es nicht mehr so "in" war. Von Irakern, von Soldaten, von Exilirakern, von Ägyptern. Das ist schon anders als Zeitungslesen. GANZ anders.
Das Internet ist eben nicht 'wirklich' ein technisches Medium sondern primär ein soziales. Und darum funktionieren jene 'Netzdienste' mit am besten, die das in den Blick nehmen. Und Blogs sind eben 'pragmatisch-sozial-beziehungsbezogen'. (beziehungsbezogen ist lustich, heisst aber eben: pragmatisch)
Ich hab mich heute gefragt, wieso http://www.sickgirl.de/ (auf das mich Don Alphonso brachte) 500 Besucher am Tag hat. Kennt die soviele Leute? Schreibt sie über Dinge, die so viele interessieren? Oder ist das Voyeurismus? Oder was. Weisst du es?
Warum das mit den sozialen Netzen gescheitert ist, bleibt mir im Bezug auf Blogs unklar. Soziales (Kommunkations)Netz heisst ja nichts anderes: Menge von Leuten, die miteinander (regelmäßig) reden. (also: Lesen, Kommentieren, Linken, Trackbacken). Was ist also das Problem? Und 99,99% der Blogger denke ich tun das nicht um reich und berühmt zu werden.
Wenn Blogger nur eins gemeinsam haben, dann ist es, dass Sie das Publizieren im Netz nicht den 'großen Medien' überlassen wollen. Und das ist auch gut so.