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Je Klick - desto Geld: Honorarmodelle bei Profi-Bloggern
In Advertising, editorial lines blur as bloggers' salaries tied to traffic (ojr.com) von Mark Glaser wird skizziert, inwiefern sich beim Blog-Journalismus einiges von dem wandelt, was wir vom regulären Journalismus gewohnt sind.
Denn normale Redakteure sind eben weder identisch mit der Anzeigenleitung noch ihr untergeordnet - auch wenn es immer mal zu unschönen Zusammenstößen zwischen redaktion und Anzeigenleitung kommt.
Werbefinanzierte Blogger aber sind Redaktion und Anzeigenleitung in problematischer Personalunion, denn sowohl die Themenauswahl als auch die Perspektive könnten durch den Blick auf Anzeigenkunden verzerrt werden.
Glaser berichtet, dass man seine Humorkolumne bei CNET vor allem wegen der niedrigen "Page Views" geschlossen habe.
Und je nach Modell der Publikation werden die Journalisten nicht pauschal oder abhängig von Wortzahlen (wie in den USA üblich) bezahlt sondern abhängig von ihren Seitenabrufen - und damit in direktem Zusammenhang mit den Werbeeinnahmen - honoriert.
Andere Publikationen wie 'Salon' und Slate' lehnen das ab. Denn wie oft ein Artikel abgerufen wird, hängt nicht zuletzt von seiner Platzierung im Layout oder von anderen Werbeaktivitäten der Publikation ab und weniger vom Schreiber selbst. Zudem fürchtet man, dass es einer Sensationsberichterstattung Vorschub leisten würde.
"Gawker" wiederum ist eine reine Blog-Publikation. Sie bezahlen nicht rein nach Traffic sondern mit Pauschalen plus Besucherboni. Gawker wird von seinen Autoren wegen seines komplexen Auszahlungsschemas kritisiert: Es wird zwar ein Konto mit den Boni angelegt, dessen Betrag kann aber nicht komplett abgehoben werden und sinkt eventuell auch parallel zu Besucherzahlen. Boni werden zudem mit einem themenabhängigen Faktor multipliziert - sind also direkt von der Werbeattraktivität des Themas beeinflusst.
Bei Weblogsinc.com hingegen gibt es vollkommen trafficunabhängige Pauschalen, die aber stark variieren. Dafür werden mehrere Bloggen pro Blog eingesetzt - denn es kann ja nur ein Teilzeitjob sein, bei Maximalhonoraren von 3000 US-$/Monat.
Die Solo-Journalistin Chris Nolan mit ihrem Politblog wiederum sieht kaum Unterschiede zu früheren Konflikten zwischen Redaktion und Werbeabteilung. Sie denkt inzwischen sogar daran weitere Journalisten dazuzunehmen und kann sich verschiedenste Honorarmodelle vorstellen.
Rafat Ali von PaidContent.org will hingegen jemanden einstellen, der sich ums Geschäftliche kümmert. Also Redaktion und Werbegeschäft wieder trennen um redaktionelle Konflikte beim Schreiben über bisherige Werbekunden zu umgehen. Adsense erzeugt Ali zu wenige relevante Anzeigen - und nur die relevanten klicken die Leser - und Blogads mag er nicht wegen des nicht-standardisierten Formats.
Ali hebt auch hervor, dass es hilft ein ausgebildeter Journalist - und damit inhärent skeptisch zu sein: Das helfe auch bei geschäftlichen Entscheidungen.
Was der Artikel nicht berührt sind Leser-Spendenmodelle: Inwiefern verbiegen die die Blogger oder Journalisten?
Man hätte sich auch ein paar konkretere Beispiele gewünscht, welche Anzeigen man abgelehnt hat oder welche Themenentscheidungen in Zusammenhang mit Werbung fallen.
Immerhin sind ein paar Tipps drin, wie man als Gawker-Blogger erfolgreich wird:
Man interviewt Bill Gates oder andere Prominente, gewinnt Blogger-Preise oder linkt ganz einfach auf frühere Artikel, um die Leute länger auf der Site zu halten und zusätzliche Zugriffe zu bekommen.
Denn normale Redakteure sind eben weder identisch mit der Anzeigenleitung noch ihr untergeordnet - auch wenn es immer mal zu unschönen Zusammenstößen zwischen redaktion und Anzeigenleitung kommt.
Werbefinanzierte Blogger aber sind Redaktion und Anzeigenleitung in problematischer Personalunion, denn sowohl die Themenauswahl als auch die Perspektive könnten durch den Blick auf Anzeigenkunden verzerrt werden.
Glaser berichtet, dass man seine Humorkolumne bei CNET vor allem wegen der niedrigen "Page Views" geschlossen habe.
Und je nach Modell der Publikation werden die Journalisten nicht pauschal oder abhängig von Wortzahlen (wie in den USA üblich) bezahlt sondern abhängig von ihren Seitenabrufen - und damit in direktem Zusammenhang mit den Werbeeinnahmen - honoriert.
Andere Publikationen wie 'Salon' und Slate' lehnen das ab. Denn wie oft ein Artikel abgerufen wird, hängt nicht zuletzt von seiner Platzierung im Layout oder von anderen Werbeaktivitäten der Publikation ab und weniger vom Schreiber selbst. Zudem fürchtet man, dass es einer Sensationsberichterstattung Vorschub leisten würde.
"Gawker" wiederum ist eine reine Blog-Publikation. Sie bezahlen nicht rein nach Traffic sondern mit Pauschalen plus Besucherboni. Gawker wird von seinen Autoren wegen seines komplexen Auszahlungsschemas kritisiert: Es wird zwar ein Konto mit den Boni angelegt, dessen Betrag kann aber nicht komplett abgehoben werden und sinkt eventuell auch parallel zu Besucherzahlen. Boni werden zudem mit einem themenabhängigen Faktor multipliziert - sind also direkt von der Werbeattraktivität des Themas beeinflusst.
Bei Weblogsinc.com hingegen gibt es vollkommen trafficunabhängige Pauschalen, die aber stark variieren. Dafür werden mehrere Bloggen pro Blog eingesetzt - denn es kann ja nur ein Teilzeitjob sein, bei Maximalhonoraren von 3000 US-$/Monat.
Die Solo-Journalistin Chris Nolan mit ihrem Politblog wiederum sieht kaum Unterschiede zu früheren Konflikten zwischen Redaktion und Werbeabteilung. Sie denkt inzwischen sogar daran weitere Journalisten dazuzunehmen und kann sich verschiedenste Honorarmodelle vorstellen.
Rafat Ali von PaidContent.org will hingegen jemanden einstellen, der sich ums Geschäftliche kümmert. Also Redaktion und Werbegeschäft wieder trennen um redaktionelle Konflikte beim Schreiben über bisherige Werbekunden zu umgehen. Adsense erzeugt Ali zu wenige relevante Anzeigen - und nur die relevanten klicken die Leser - und Blogads mag er nicht wegen des nicht-standardisierten Formats.
Ali hebt auch hervor, dass es hilft ein ausgebildeter Journalist - und damit inhärent skeptisch zu sein: Das helfe auch bei geschäftlichen Entscheidungen.
Was der Artikel nicht berührt sind Leser-Spendenmodelle: Inwiefern verbiegen die die Blogger oder Journalisten?
Man hätte sich auch ein paar konkretere Beispiele gewünscht, welche Anzeigen man abgelehnt hat oder welche Themenentscheidungen in Zusammenhang mit Werbung fallen.
Immerhin sind ein paar Tipps drin, wie man als Gawker-Blogger erfolgreich wird:
Man interviewt Bill Gates oder andere Prominente, gewinnt Blogger-Preise oder linkt ganz einfach auf frühere Artikel, um die Leute länger auf der Site zu halten und zusätzliche Zugriffe zu bekommen.