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Mittwoch, 25. Mai 2005


blogs@journalism

Blogs und Journalismus, ein Selbstversuch

Ihre [d.i. die BOBs-Award-Macher] Definition von "Weblog" ist unausgegoren: Würde sich Spiegel Online "Weblog" nennen, wäre es mit drin und würde dann mit den anderen Weblogs konkurrieren. Was ist so ein Wettbewerb wert? Er misst Weblogs an journalistischen Maßstäben und prämiert folglich den besten Journalismus in Weblog-Form. Wie gesagt: Das kann man machen, aber interessant finde ich das nicht. Ich glaube, ich habe mich ziemlich über so ein ganz "flaches" Verständnis von Weblogs aufgeregt.
[schreibt Martin Röll in Das E-Business Weblog: Medientreffpunkt Mitteldeutschland, das Weblog-Panel]

Er regt sich also darüber auf, dass jemand (sinngemäß) sagt: "Nur journalistische Blogs sind gute Blogs und auf allem, auf dem Blog draufsteht ist auch Blog drin. " Tja, mir ging es mit Martin ja auch mal so, dass ich mich über seine (wieder sinngemäße) These aufregte: "Ein Blogger, der gut schreibt und viele Leser hat, kann das Bloggen auch aufgeben - er ist ein Journalist." (Das war beim Bloggertreffen Stuttgart.)

Ich hab ja einiges schon gemacht: Bloggen, Live Bloggen und jede Menge Journalismus.

Letztes Wochenende nun hab ich mir die 'Kante' gegeben:
- Samstag: 14-22 Uhr live bloggen von der 4. Gulasch-Programmier-Nacht
- Sonntag: 2 Artikel schreiben für 'normale' Papierzeitungen ("Stuttgarter Zeitung", Landesseite und "Südkurier", Computerseite)
- Montag: (2 andere Artikel schreiben)
- Dienstag: Artikel über GPN4 für Telepolis (der wohl schon 'durch' ist aber noch nicht 'drin')

Das war ein Experiment. Ich wollte sehen, wie das geht und wie es sich unterschiedet, wenn ich für Blog, Online- und Offline-Medien über die selbe Sache schreibe.

Ein paar ungeordnete Notizen:

* Von meinem Telepolis-Kontakt kam (sinngemäß) ein 'mach mal'.

* Bei der Stuttgarter Zeitung fragte man, welche Themen denn behandelt würden und suchte sich 'Lockpicking' aus, da man vermutete, dass das am ehesten auf eine Nicht-Technik-Seite passe (man wollte keinen Gesamtbericht, die "Computerseite" -mein gelegentlicher Auftraggeber- war aus redaktionellen Gründen 'dicht')

* Beim Südkurier suchte man sich ebenfalls zwei bestimmte Themen heraus, die schön zueinander passten.

* Die Themenauswahl war auch dadurch eingeschränkt, dass ich am Samstag nicht vor 14 Uhr in Karlsruhe sein konnte und am Freitag und Sonntag nicht auch noch wollte ;-).

* Bei den Printmedien hatte ich genaue Volumenvorgaben (je 120 Zeilen) und bei einer der Zeitungen gab es speziell den Appell der 'Allgemeinverständlichkeit'.

* Live gebloggt habe ich unter Ausnutzung der bestehenden lokalen Funknetze entweder während oder direkt nach der Veranstaltung. Alle Notizen habe ich mit in meinem Palm gemacht. Die Bloßeinträge entstanden aber eher ohne Notizen.

* Die Notizen und die Blogeinträge wurden dann in Textdateien gepastet und zu Artikeln umgebaut.

* Dabei zeigte sich, dass aus dem Blogeinträgen nahezu NICHTS wörtlich übernommen werden konnte. (Da der Telepolis einen Zusammenschrift der beiden Printartikel und eines Teils ist, der auch gebloggt wurde, kann das jeder dann selbst nachvollziehen, ob ich mich nicht etwa täusche).

* D.h. meine 'versteckte' Überlegung, dass ich durch das live bloggen 'Arbeit spare' war eher Fiktion. Die Blogsegemente wurden so benutzt wie sonst die Notizen.

* Bei Telepolis gab es keine Mengenvorgaben, ich sprach vorab noch das Themenspektrum mit meinem Reaktionskontakt ab und ab welcher Länge er denkt, dass ein Artikel 'zu lang' ist.

* Was ist beim Schreiben für Print anders? Natürlich haben auch gute Blogeinträge einen 'lead', eine Einführung. Aber bei Blogeinträgen lässt sich der Kontext oft durch Links herstellen oder ist bereits klar, weil man sich in einer nahezu geschlossenen Kommunikationsgruppe befindet. "Tiger bootet nicht, Hilfe!" ist zum Beispiel ziemlich verständlich. In einer Printpublikation müsste man etwas weiter ausholen.

* Redakteure bauen natürlich an den Texten rum. Das ist ja ihr Job. Gelegentlich werden die Texte dadurch besser, manchmal rutscht etwas rein, was man selbst nie geschrieben hätte. Blogeinträge habe ich natürlich auch schon korrigiert nach Rückmeldungen (Tippfehler, Links, Fakten, Ergänzungen), aber ich musste nie Intros o.ä. - also 'Strukturelle Elemente' hinzufügen.

* Am Ähnlichsten zum Bloggen war noch das Schreiben für Telepolis, da man weiß, dass man ordentlich Außenlinks einbauen kann, was umständliche Erklärungen spart. Mehr als drei Links toleriert kaum ein Redakteur im Anschluss (eher nicht im Text) eines Printartikels. - Dass die Printartikel dann auch online stehen ist für die Linksausstattung meist irrelevant: der Leser soll ja innerhalb des Zeitungsangebots gehalten werden und möglichst viele Werbebanner angucken.

* Live bloggen ist anstrengender als man denkt. Das hatte ich ja schon bei der CarpeBlog in Stuttgart zum OpenBC-Treffen festgestellt. Wie in Stuttgart so waren die Umgebungsgeräusche in Karlsruhe extrem. Auf dem Gang lief pausenlos etwas, was ich als Techno bezeichnen würde, was aber wahrscheinlich was anderes ist. Das störte sogar manche Vortragende. In Stuttgart waren einfach immer 80 Leute im Raum, die sich unterhielten. Das geht auf die Konzentration. "Fertige" Sätze formulieren während man weiter zuhört ist ziemlich anstrengend.

* Live bloggen 'lohnt sich': Bei den Blogaktionen zur Buchmesse, bei der OpenBC-Aktion und auch jetzt haben sich die Zugriffe des Blogs jeweils vervielfacht. Sobald ein Event vorbei ist, wandert das Bloglink durch die Blogs der Beteiligten und Interessierten oder wird in Wikis oder Foren eingestellt. Ein wenig besuchtes Blog kann so seine Zugriffe locker verzehnfachen, ein besser besuchtes manchmal dennoch verdoppeln.

Samstag, 23. April 2005


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"Citizen Journalism", "citizen publishing", "consumer publishing", "user generated content" or what?

I'm not certain there's anyone left who still questions whether bloggers can be journalists. At the same time, most pros still use demeaning term "citizen journalism".

I don't know what "citizen journalism" means, but I don't think it'll be too long before we can just erase the word "citizen" as a meaningless qualifier. After all, professional journalists become so objective that they're not citizens any more?


So zitiert CyberWriter das Blog MediaSavvy.

Ein paar Gedanken:

Ein Bürger hätte wie ein Funktionsträger 'Eigeninteressen'.

Man signalisierte mir aus der Lokalredaktion, dass ich gern für den Gemeinderat kandidieren könne, dass ich aber, sobald ich gewählt würde (was nicht zu befürchten war) als Mitarbeiter der Zeitung ausfalle. (Hey, „Politiker schreiben nicht für Zeitungen“, neue Idee...)

Die Fiktion ist zumindest, dass ein (europäischer) Journalist unabhängig ist, von Parteien oder Privat- und Gruppeninteressen. ich kannte Kollegen, die hätten auf einer Parteiveranstaltung, von der sie berichten, nicht mal ne Butterbrezel angerührt. (Offenbar lag ihre Bestechungsgrenze niedrig ;) )

An sich ist 'citizen journalism' eine ‚contradictio in adjecto’: Man ist entweder (publizierender) Bürger oder (objektiver) Journalist. (Dann schon eher 'citizen reporter/reporting'.)

'Citizen publishing' wäre also besser. Oder, was ich (aufs Netz bezogen) lieber sage, 'user generated content' - was allerdings auch ein Widerspruch ist, denn wenn der 'user' 'content' generiert, ist er kein User mehr sondern eben 'publisher'. Also: ‚citizen publishing’ oder ‚consumer publishing’ - je nach dem.

Freitag, 15. April 2005


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Murdoch über 'citizen media' und Weblogs - Sag das mal Springer und Co.

Der australische Medienmogul Rupert Murdoch hat (...) auf die wachsende Bedeutung des Internet hingewiesen (...). Er sagte, die Leser wünschten Kontrolle über die Medien, anstatt von ihnen kontrolliert zu werden. In diesem Zusammenhang wies er auf die Bedeutung von Weblogs hin.
[via heise online]

Wenn diese Art von Einsicht um sich greift, dann kommt die "citizen media revolution" gar nicht von unten sondern von oben.

Immerhin ist die vor 2 Jahren grassierende Rede vom 'Rückzug der Zeitungen aus dem Netz' verschwunden. Dafür sind E-Papers aufgetaucht. Möge es nützen. (Was sind E-Papers noch wert, wenn man Blogs hat?)

Wie lange dauert es dann, bis Sat1 oder gar 9live die ersten CamCorder-Amateure losschickt?

Was da im Nebensatz steht, ist natürlich auch originell: Murchoch sagt 'Medien kontrollieren die Bürger'. Aha. Aus welchem Pressekodex hat er das?

Mittwoch, 13. April 2005


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Je Klick - desto Geld: Honorarmodelle bei Profi-Bloggern

In Advertising, editorial lines blur as bloggers' salaries tied to traffic (ojr.com) von Mark Glaser wird skizziert, inwiefern sich beim Blog-Journalismus einiges von dem wandelt, was wir vom regulären Journalismus gewohnt sind.

Denn normale Redakteure sind eben weder identisch mit der Anzeigenleitung noch ihr untergeordnet - auch wenn es immer mal zu unschönen Zusammenstößen zwischen redaktion und Anzeigenleitung kommt.

Werbefinanzierte Blogger aber sind Redaktion und Anzeigenleitung in problematischer Personalunion, denn sowohl die Themenauswahl als auch die Perspektive könnten durch den Blick auf Anzeigenkunden verzerrt werden.

Glaser berichtet, dass man seine Humorkolumne bei CNET vor allem wegen der niedrigen "Page Views" geschlossen habe.
Und je nach Modell der Publikation werden die Journalisten nicht pauschal oder abhängig von Wortzahlen (wie in den USA üblich) bezahlt sondern abhängig von ihren Seitenabrufen - und damit in direktem Zusammenhang mit den Werbeeinnahmen - honoriert.

Andere Publikationen wie 'Salon' und Slate' lehnen das ab. Denn wie oft ein Artikel abgerufen wird, hängt nicht zuletzt von seiner Platzierung im Layout oder von anderen Werbeaktivitäten der Publikation ab und weniger vom Schreiber selbst. Zudem fürchtet man, dass es einer Sensationsberichterstattung Vorschub leisten würde.

"Gawker" wiederum ist eine reine Blog-Publikation. Sie bezahlen nicht rein nach Traffic sondern mit Pauschalen plus Besucherboni. Gawker wird von seinen Autoren wegen seines komplexen Auszahlungsschemas kritisiert: Es wird zwar ein Konto mit den Boni angelegt, dessen Betrag kann aber nicht komplett abgehoben werden und sinkt eventuell auch parallel zu Besucherzahlen. Boni werden zudem mit einem themenabhängigen Faktor multipliziert - sind also direkt von der Werbeattraktivität des Themas beeinflusst.

Bei Weblogsinc.com hingegen gibt es vollkommen trafficunabhängige Pauschalen, die aber stark variieren. Dafür werden mehrere Bloggen pro Blog eingesetzt - denn es kann ja nur ein Teilzeitjob sein, bei Maximalhonoraren von 3000 US-$/Monat.

Die Solo-Journalistin Chris Nolan mit ihrem Politblog wiederum sieht kaum Unterschiede zu früheren Konflikten zwischen Redaktion und Werbeabteilung. Sie denkt inzwischen sogar daran weitere Journalisten dazuzunehmen und kann sich verschiedenste Honorarmodelle vorstellen.

Rafat Ali von PaidContent.org will hingegen jemanden einstellen, der sich ums Geschäftliche kümmert. Also Redaktion und Werbegeschäft wieder trennen um redaktionelle Konflikte beim Schreiben über bisherige Werbekunden zu umgehen. Adsense erzeugt Ali zu wenige relevante Anzeigen - und nur die relevanten klicken die Leser - und Blogads mag er nicht wegen des nicht-standardisierten Formats.

Ali hebt auch hervor, dass es hilft ein ausgebildeter Journalist - und damit inhärent skeptisch zu sein: Das helfe auch bei geschäftlichen Entscheidungen.
Was der Artikel nicht berührt sind Leser-Spendenmodelle: Inwiefern verbiegen die die Blogger oder Journalisten?

Man hätte sich auch ein paar konkretere Beispiele gewünscht, welche Anzeigen man abgelehnt hat oder welche Themenentscheidungen in Zusammenhang mit Werbung fallen.

Immerhin sind ein paar Tipps drin, wie man als Gawker-Blogger erfolgreich wird:
Man interviewt Bill Gates oder andere Prominente, gewinnt Blogger-Preise oder linkt ganz einfach auf frühere Artikel, um die Leute länger auf der Site zu halten und zusätzliche Zugriffe zu bekommen.

Dienstag, 12. April 2005


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Blog-Aufstand beim Bayrischen Journalistenverband

Das Blog der Recherchegruppe Bayern macht mobil gegen Vorstand und Geschäftsführung des bjv-Bayern.

Ein Blick hinter die Kulissen von Berufsverbänden...

Ist sowas akzeptabel? Nestbeschmutzung? Letzter Ausweg, wenn andere Kommunikation (wie hier offenbar gegeben) versagt?

Freitag, 8. April 2005


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Warum Zeitungen bloggen: The Guardian

In News sites must embrace blogs, says Guardian erklärt ein hochrangiger Guardian-Mitarbeiter, warum beim Guardian gebloggt wird und welche Probleme andere sehen.

Ich formuliere das mal frecherweise und vollkommen fiktional zusammenfassend in ein Interview um. (Sollte ich im Originaltext was missverstehen bitte ich um Korrekturen ;) )
F: Wie ist das Verhältnis von Journalisten zu Bloggern?
A: Blogger sind gegenüber den 'alten' Massenmedien und gegenüber dem Journalismus feindlich eingestellt. Man konnte das letzes Jahr an 'Rathergate' sehen. Andererseitrs sind Herausgeber zurückhaltend ihre Leser darauf hinzuweisen, wo im Netz Diskussionen stattfinden. Sie glauben auch nicht, dass eigene Blogger helfen eine Marke aufzubauen, dei hundert Jhare Bestand haben soll.

F: Und Warum bloggt man beim Guardian? Gibt das keine Qualitätsprobleme?
A: Natürlich ist so manchem Chef vomn Dienst unwohl dabei, Journalisten einfach unredigiert online schreiben zu alssen. Aber die Qualität unserer Blog ist genausogut wie die Qualität auf dem rest der website. [Das würd mir allerdings aus mehreren Gründen zu denken geben - OG]
Wir blogfgen beim Guardian, weil wir uns weiterentwickeln und nicht glauben, dass wir was Qualität angeht schon das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Der echte Mehrwert besteht in der starken Interaktivität von Blogs, in den Kommentarten der Lesenden. So merken Journalisten direkt, dass sie nicht ignoriert werden. Are you listening, Martin? - OG Einer unserer Blogeinträge hat 800 Kommentare erhalten und wir nehmen auch nicht selten Artikelideen aus dem Blog-Feedback.

F: Was halten Sie von dem neuen Observer-Blog, in dem redaktionelle Entscheidungen erklärt und Hintergründe gegeben werden. Ist das reines Marketing?
A: Keineswegs. wir haben mit den Marketingleuten nicht über dieses Blog geredet. Wenn, dann hätte unser Spiele-Blog eher einen Vermarktungsaspekt. Alle unsere Blogs sind verschieden und der Chefredakteur des Observer wollte etwas, was einen Blick hinter die Kulissen dieser Prozesse werfen lässt.
Wir fassen also zusammen: Bloggende Zeitungen sind näher am Leser, bekommen Artikelideen geliefert und seine Journalisten haben besseres Feedback, werden motiviert und liefern 'solo' die selbe Qualität wie 'unter Aufsicht'. (Hey Leute, Einsparungspotential *g*) Blogs können auch Zeitungen und ihre Entscheidungen den Lesern transparenter machen und sind so ein Mittel der Medienbildung.

Montag, 28. März 2005


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EPIC 2014 oder 'reale' Netzwerke?

Mario Sixtus erwähnt in seinem Offenen Brief an Patalong und Don Alphonso
EPIC 2014 als Zukunftsszenario.

Grob zusammengefasst: Massenweise Freelance-Journalisten arbeiten 'einzeln', füttern ihre Stories, Texte, und Bilder in 'epic', einem aus einer Google-Amazon-Allianz hervorgegangenen Mediennetzwerk und werden auch bezahlt (Von wem? Von den Subskribenten?). Also sozusagen Camcorder Revolution + Blogging + Grid Computing + Social Networks. Die NYT stellt irgendewann aus Protest ihre Onlineausgabe ein, denn schon vorher sind in einer Weiterentwicklung von Google News (heute ist offenbar "Google News"-Tag) die Nachrichten von Computern 'passend' für jeden Subskribenten aus Einzelsätzen montiert worden.

Manche Ideen sind ganz interessant, beispielsweise, dass mein TV-Programm und mein Nachrichtenmix 'passend' zu meinem sozialen Netzwerk zusammengestellt werden. D.h. lesen, was (auch) die Bekannten lesen. (Aber eben nicht nur.) Dass aber jeder einen anderen Text bekommt, scheint mir nun weniger witzig. Denn dann kann man über die rezipierten News nicht mehr reden, weil jeder ja einen anderen Artikel gelesen oder enen anderen TV-Beitrag gesehen hat. (Gut, eventuell will man mit Dritten eh nur über das reden, was allen Beiträgen gemeinsam ist.)

Dass Print-Medien den Bach runtergehen, ist ja auch nicht sooo spannend als Projektion, denn schon seit Privat-TV-Zeiten kaufen sich Printmedien in den neuen Medien ein und kannibalisieren sich.

Verschwinden werden sie wahrscheinlich ohnehin nicht. Und die Kannibaliserung selbst ist auch teilweise imaginiert. Ich kenne nur die Zahlen vom Buchmarkt: Für den war das TV nie wirklich ein Problem. Wer vor 30 oder 40 Jahren gelesen hat, tut es noch [also die soziale Schicht] - wer damals schon nicht gelesen hat, guckt halt TV.

Die Drift von Print zu elektronisch vorauszusagen ist also nicht ganz so revolutionär. Und ob der Konzern jetzt Bertelsmann heißt oder 'Googlezon.com' ist an sich auch schnurtz.
Wenn etwas spannend ist, dann, ob 'das Netz' irgendwann begreift, dass 'Firma gründen und kaufen lassen' langfristig nicht die Medienzukunft erzeugt, die man gerne hätte. - Also eine, die auf einer breiten Masse an 'citizen reporters' beruht. (Ceterum censeo, dass ein 'citizen reporter' deshalb noch lange kein Journalist ist.)

Man könnte doch mal in die Rictung spinnen: Was wenn jemand das Genossenschaftsmodell, das MIGROS in der Schweiz mit Supermärkten und Erwachsenenbildung und einigen anderen 'plug-ins' zum Erfolgsmodell gemacht hat, auf Medien anwenden würde? Wenn die Medienmacher nicht den anonymen 'Shareholdern' gehören würden, sondern ihren 'Kunden'? (Bei der MIGROS kann man kostenlos Aktieninhaber, d.i. Genossenschafter, werden und darf und soll jährlich den Konzernkurs per Abstimmung mit steuern!)
Auch Vereine oder andere 'Basismodelle' wären denkbar. Was also flankierend zu den 'vernetzen' Strukturen notwendig wäre, wären Modelle, wie man aus die Nutzer und Macher der Medien auch 'reale' in Gemeinschaften und Organisationsformen einbinden kann.

Einige Holperer hat das EPIC-Modell zudem: Wenn Blogger oder Alt-Medien nicht wollen, dass ein Content-Robot ihre Inhalte verhackstückt, dann gibt es in der Regel simplere Methoden, das zu verhindern, als eine Klage vor Gericht. Auch die Einzeljouralisten und 'Freelance-Blogger' würden sich wahrscheinlich längerfristig wieder zu Firmenstrukturen zusammenfinden.

Aber anregend ist das EPIC-Filmchen schon.

Dienstag, 15. März 2005


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Blogger und Journalisten

Hat eigentlich mal jemand auf die platte Tatsache hingeweisen, dass 'Journalist' von 'Journal' kommt und jenes ursprünglich ein Buch, bzw. Tote-Bäume-in_dünne-Scheiben-Sammlung, bezeichnet, in das man täglich etwas schreibt?

Also vulgo: ein Tagebuch?

D.h. auch die Journaille, genauer, ihre Produkte, standen zu Beginn im Kontext des Banalen.

Donnerstag, 10. März 2005


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Endlos: Blogs & Journalismus

Weil in des USA Blogger sich auf ein Zeugnisverweigerungsrecht berufen wollen, wenn Firmen sie verklagen (mal ohne Link, ist ja auch öde ;) ), wird das Thema wohl relevant blieben. Wenn auch aus einer anderen Ecke als bisher (a la "citizen reporter" und Medienutopie).

Hier ein paar und definitiv keine abschließenden Gedanken dazu:

These vom Bloggertreffen Stuttgart Ende Februar (nicht meine:-) )

"Jemand, der gut schreibt und viele Leser hat, ist ein Journalist. Wenn obiges der Fall ist, kann er sein Blog zumachen und 'für die Medien' schreiben."

Ich sehe das anders. Journalist sein ist mehr als 'gut schreiben udn viele Leser haben'.

* Recherche

* Medienkonventionen (do' and don'ts bis in Kleinigeiten wie bei veranstaltungsberichten das Dateum nicht zu erwähnen, weil die Berichte ja auch nch n paar Tage später kommen können - oder man sehe sich den Unterscheid zwischen dem POlizeibericht in D und USA-Zeitungen an, dort steht: "Fritz Müller aus detraoit schoss auf Franz Maier aus .. als jeder versuchte in Müllers Haus einzubrechen. Maier starb noch im Vorgarten des Schützen.") Sowas sthet bei uns nicht mal mit Klarnamen in der BILD.

* Das sich Anpassen an Publikum (ich schreib für die Lokalzeitung anders als für telepolis oder dei Stuttgarter Zeitung.) - beim Blogger sucht sich das Publikum den kanal aus, nicht der Kanal passt sich ans Publikum an.

& tausend andere Sachen.

Indirekt sollte auch aus der Start-These folgen, dass Bloggen für 'alle Journalisten' nicht interessant sei. Dem entgegen steht ein Anzahl von Journalistren, die faktisch bloggt. Manche sogar im Auftrag ihres Mediums und bezahlt. Zumidenst dort sieht man also offenbar die 'andere Qualität' des Mediums.

Montag, 14. Februar 2005


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Old media hypocrisy in the war on blogging

Duncan Riley im 'Blog Herald': Old media hypocrisy in the war on blogging

After threatening for so long to launch an attack on bloggers and blogging, old media has formally launched its attack on blogging this week following the forced resignation of Eason Jordon from CNN.

I would note that I prefer the use of the term “old media” (OM), although mainstream media, or MSM, is the common term being used in blogs currently. I personally differentiate OM from MSM, as not everyone in MSM is anti-blogging (indeed many MSM’s now have their own blogs), but in OM blog bashing has become endemic.

The new war was strangely launched from France, a country better known for fleeing from conflict rather than provoking war, aside from a small period in the earlier part of the 19th century, by Bertrand Pecquerie, a director for the World Association of Newspapers, who accused bloggers of McCarthyism.


McCarthy-Hexenjagd von Bloggern und Krieg ist jetzt also zwischen den 'Alten Medien' (also nichtbloggenden Mainstream Media, wie Riley es definiert).

Na, wenn seien Fehleinschätzung nicht mal so schief ist, wie sein Frankreichbild, das sich offenbar nur vom Irakkonflikt her speist.

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